Abba Naor ist nunmehr 94 Jahre alt und einer der wenigen Holcaustüberlebenden, die es in so hohem Alter noch auf sich nehmen, an Schulen junge Erwachsene über ihre Erlebnisse während der NS-Zeit zu informieren.

In dem dreistündigen Vortrag mit anschließendem Frageteil schilderte Naor eindrucksvoll seine sorgenfreie Kindheit in Kaunas (Litauen), bevor die Nationalsozialisten ihn und seine Familie zur Umsiedlung ins dortige Ghetto zwangen. Naor wurde danach ins Konzentrationslager Stutthof in Polen deportiert und später ins Außenlager Kaufering V in Utting am Ammersee geschickt, das Teil des Konzentrationslagers Dachau war. Im Mai 1945 folgte auf einen „Todesmarsch“ in Richtung Südostbayern bei Waakirchen dann die Befreiung durch die US-Amerikaner.

In sehr klaren und deutlichen Worten erzählte Naor den gebannt zuhörenden Schülerinnen und Schüler der Q11 seine ganz persönliche Geschichte. Gerade im Kontrast zu all den Grausamkeiten und Schicksalsschlägen, die Naor in seinem frühen Leben ertragen musste, blieb am Ende des Vortrags insbesondere ein Satz von ihm in zentraler Erinnerung, der seinen Lebensmut unterstreicht und die jungen Erwachsenen dazu ermuntert, sich für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte einzusetzen: „Das Leben ist eine feine Sache - wenn man das Richtige damit anfängt.“

Für die Fachschaft Geschichte

Heiko Schober & Alexander Stankowitz

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