Irland – Natur und Kultur


„Nimm Dir Zeit, Dich umzusehen.“ – so verlangt es ein alter irischer Segenswunsch. Diesem Rat ist das P-Seminar Englisch 2014/16 des Allgäu-Gymnasiums gefolgt und hat sich anlässlich des 25. Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Kempten und dem nordirischen Sligo auf eine Reise zur „grünen Insel“ begeben. Als das Flugzeug am 30. März 2015 um 11:15 Ortszeit gut in Dublin landet, sind – wenige Tage nach dem schlimmen Absturz der Germanwings-Maschine – alle erst einmal erleichtert. In der Innenstadt der irischen Hauptstadt werden dann erste Begegnungen mit der irischen Kultur gemacht, bevor diese abends im lokalen Pub noch intensiviert wird. Nach der – für Touristen beinahe schon verpflichtenden – Stadtrundfahrt hat jeder nun eine grobe Vorstellung des Straßennetzes, sodass der Nachmittag in kleinen Gruppen innerhalb der Stadt frei gestaltet werden kann. Anschließend bringt uns ein Bus nach Sligo, dem eigentlichen Ziel unserer Reise, wo wir dann von den irischen AustauschschülerInnen und ihren Familien herzlich in Empfang genommen werden. Nach einer ersten Nacht und einem ersten Vormittag in den Familien treffen sich die deutschen SchülerInnen, um das Institute of Technology Sligo zu besichtigen. Es folgt am nächsten Tag einer der Höhepunkte des Programms: Aufgrund der starken Wetterschwankungen und Sturmböen lange unklar, wird das Surfen im Atlantik mit zwei Guides aus Neuseeland bei guten Bedingungen zu einem echten Erlebnis. Die drei Osterfeiertage verbringen wir laut Programmplanung in den jeweiligen Gastfamilien – viel Zeit, um sich untereinander zu treffen, gemeinsam etwas zu unternehmen (sei es eine Bergwanderung, ein Freizeitpark oder der Basketballplatz) und sich auszutauschen. Am Samstag geht es jedoch für alle gemeinsam nach Galway, eine Stadt an der westlichen Küste Irlands. Geprägt von den Eindrücken aus dem Galway City Museum, das den „Gaelic Lifestyle“ als Thema der Ausstellung hat, verbringen sowohl SchülerInnen als auch Lehrerinnen den restlichen Tag in der Innenstadt. Auf dem Rückweg nach Sligo wählen wir nicht die direkte, sondern die landschaftliche schönere Route durch Connemara, entlang der nordwestlichen Atlantikküste, um bei gutem Wetter einen Eindruck von der umwerfenden Naturvielfalt Irlands zu erhalten. Als sich alle gemeinsam nach dem langen Osterwochenende wieder treffen, um nach Cliffoney zum Horseriding, Strandspaziergang und anschließend ins Kino zu fahren, macht sich bereits eine leichte Abschiedsstimmung bemerkbar, die am Mittwoch noch verstärkt wurde. Gut, dass man beim Paintball seiner Wehmut über die Abreise noch einmal Luft verschaffen kann. Nach einem gemeinsamen Essen im Hargadons, einem Traditionspub in Sligo, geht es für die SchülerInnen noch in den Park, um den letzten Abend gemeinsam zu verbringen, bevor es dann am Morgen des 9. April „Leb wohl“ heißt. Die Trauer des Abschieds wird jedoch dadurch gelindert, dass die irischen SchülerInnen bereits am 21. Oktober zum Gegenbesuch nach Deutschland kommen. Ein ganz großes Dankeschön gilt Claudia Michna-Aardeck, der Vertretung des Freundschaftskreises der Partnerstädte Kemptens, ohne den dieser Austausch nicht möglich gewesen wäre. Und natürlich gebührt unser Dank ebenfalls unserer P-Seminar-Leiterin Dietlinde Kautz, die im Vorfeld großes Organisationstalent bewiesen und während der Reise selbst immer einen kühlen Kopf bewahrt hat. Nicht zuletzt durch das Engagement dieser beiden Frauen waren diese elf Tage ein großer Erfolg für alle. Ich bin mir sicher, dass wir uns bald wieder in Irland umsehen werden!


Julius Loos Q11