Im Rahmen des Profilfachs Betriebswirtschaftliches Praktikum haben wir zusammen mit den Mitgliedern des P-Seminars Wirtschaft an einer Betriebsbesichtigung bei der Allgäuer Zeitung teilgenommen. Mithilfe dieses Besuchs sollte uns gezeigt werden, wie ein großes Unternehmen der Medienbranche funktioniert und wo „unsere“ Zeitung herkommt.

Die Führung begann mit einem Vortrag des stellvertretenden Redaktionsleiters Markus Raffler, der über die verschiedenen Arbeitsbereiche und Aufgaben der Redaktion informierte. Er berichtete, dass mittlerweile sowohl eine Ausgabe der Zeitung in Papierformat als auch eine in digitaler Form erstellt werde. Außerdem, so Raffler, betreuen 65 Redakteure zwei Online-Portale, und zwar: all-in.de und allgaeu.live. Die Journalisten haben dabei die Aufgabe, Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, bevor sie in Druck gehen. Dadurch kann der Leser sicher sein, dass er bei der Allgäuer Zeitung nur gut recherchierte, also „wahre“ Informationen erhält, wenn er die Zeitung aufschlägt. Im Gegensatz dazu kursieren im Internet viele „Fake-News“. Ihre Informationen bezieht die Allgäuer Zeitung von Behörden, Freien Mitarbeitern und Beteiligten bei Geschehnissen.
Auf dem Weg zur Druckplattenherstellung machten wir Halt bei einem „Mini-Museum“, in dem die ersten Druckplatten und gedruckten Zeitungen der Allgäuer Zeitung sowie eine historische Übersicht über die Entwicklung der Druckplatten im Laufe der Zeit ausgestellt sind.

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In der Druckplattenherstellung wurde uns erklärt, dass die Platten aus Aluminium bestehen und dass die einzelnen Farben heutzutage durch Roboter auf die Platten gelasert werden. Diese Platten werden im nächsten Schritt des Prozesses in eine der vier Druckmaschinen eingesetzt. Diese 18 Millionen Euro teuren Maschinen drucken täglich 90 000 bis 95 000 Zeitungsexemplare. Auch Werbeprospekte, das Extra und das l’Osservatore Romano, die Papstzeitschrift in deutscher Sprache, welche Informationen direkt aus dem Vatikan bietet, werden von der Allgäuer Zeitung erstellt.
Die fertig gedruckten und gefalteten Zeitungen werden nach Verteilungsorten sortiert, danach abgepackt und schließlich von 35 bis 40 Fahrzeugen an die örtlichen Verteiler ausgeliefertt. Normalerweise sind die Zeitungen bis 6 Uhr morgens beim Leser.

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In der Produktion kostet eine einzelne Zeitung 4,80 €, der Käufer bezahlt jedoch nur 1,90 €. Das ist nur möglich, da die Allgäuer Zeitung Werbung von vielen verschiedenen Anbietern publiziert.
Die interessante Führung dauerte ungefähr zwei Stunden. Sie endete mit einer engagierten Diskussion und einem Kurzfilm über die Allgäuer Zeitung, in dem man die erlebten Eindrücke nochmals Revue passieren lassen konnte.
Sonja Berkmann, Michael Eberle