Nachdem meine Schwester einen Austausch nach Chile gemacht hatte, bekamen wir von der Organisation, mit der sie dort war (Schwaben international), das Angebot für den Austausch nach Peru. Es stand ziemlich schnell fest, dass ich daran teilnehmen würde. Vor meiner Reise nach Peru, kam Rodrigo (mein Gastbruder) für acht angenehme Wochen im Winter zu mir.

Eine Woche vor den Sommerferien ging es dann los: Julian Dengel, der auch am Austausch teilnahm, und ich fuhren mit dem Zug nach Frankfurt, um die restliche Gruppe zu treffen. Von dort aus flogen wir über Panama City nach Lima. Der Flug war zwar sehr lang, aber teilweise begleitet und daher kein Problem.

In der ersten Woche fuhr ich mit meiner Gastfamilie, die mich sehr herzlich aufgenommen hat, von Lima nach Ica. Dort verbrachten Rodrigo (mein Gastbruder) und ich eine Woche Urlaub.

Nach dieser Woche mussten wir dann in die Schule. Dort erwartete unsere deutsche Gruppe ein wirklich gut geplantes Programm mit wöchentlichen Ausflügen in die Umgebung Limas. Einer dieser Ausflüge führte uns in ein Armutsviertel. Nur etwa acht Kilometer von unserem schönen, gepflegten Wohnviertel entfernt, kamen wir in ein weiteres Viertel, wo es weder fließendes Wasser noch befestigte Straßen oder eine funktionierende Müllabfuhr gab. Dieser Kontrast zwischen Arm und Reich war wirklich überwältigend.

In der Schule war ich, bis auf zwei Stunden täglich, in denen für die Austauschschüler extra Spanischunterricht angeboten wurde, in Rodrigos Klasse. Der Schulalltag war für mich relativ entspannt und gut vergleichbar mit dem in Deutschland. In der Klasse fühlte ich mich sehr wohl und nach kurzer Zeit (und nach ein zwei Partys am Wochenende) fand ich auch ein paar Freunde.

Am Ende des Austauschs stand die Fahrt nach Cuzco. Zuerst erkundeten wir Cuzco und Umgebung. Danach fuhren wir mit dem Bus weiter und besichtigten zahlreiche Inka-Ruinen, eine Alpaka-Farm und die von den Inkas erbaute Salzmiene von Maras. Das Highlight war natürlich der Besuch von Machu Picchu. Dadurch, dass wir die ganze Reise lang von einem einheimischen Fremdenführer, der deutsch sprechen konnte, begleitet wurden, lernten wir viel über die Kultur und die Geschichte der Inkas.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich jedem so einen Austausch empfehle, weil man nie wieder eine so gute Möglichkeit hat, so viele, typisch südamerikanische sowie herzliche Menschen kennenzulernen. Den Zeitpunkt zwischen neunter und zehnter Klasse fand ich perfekt gewählt, weil man nach zwei Jahren Spanischunterricht genügend Spanisch spricht, um sich zu verständigen und im nächsten Schuljahr davon zu profitieren. Später ist es meiner Meinung nach wegen des Eintritts in die Oberstufe nicht allzu günstig. Als Tipps für Interessierte fällt mir nur ein, gewisse Unterschiede zu Deutschland zu akzeptieren (z.B. nicht immer freie Ausgehzeiten), die Chance zu nutzen und unbedingt Spaß zu haben :)

Lorenz Brössner, 10b

1. Bild :Linien in der Wüste bei Nazca (Nähe von Ica)

2. Bild:Graffiti in Künstlerviertel von Lima

3. Bild: Armenviertel in Lima

4. Bild: Inkaruinen bei Cuzco

5. Bild: Durchgang zur Plaza de Armas / Plaza Mayor in Cuzco

6.+7. Bild : Alpakafarm

8. Bild: Salzmine von Maras

9. Bild: Machu Picchu